Tanagra auf einem wuchtigen Sessel sitzend
Offenbar eine Dame höheren Standes ist hier als Tanagra wiedergegeben. Ihre Haube trägt einen Fortsatz, vielleicht einen Schleier, der bei Bedarf ihr Gesicht verhüllen kann.
Der massive Sessel, einem Thron gleich, zeigt an den oberen Ecken ausladende Verzierungen. Die Dame ist in einen Chiton gekleidet, einem weit fallenden mehrschichtigen Kleidungsstück, welches ihr bis zu den Füßen reicht. Sie hat die Hände auf ihre Oberschenkel gelegt.
Exponat im Nationalarchäologischen Museum Athen,
Replik in Größe und Material originalgetreu.
Die Farbaufträge erfolgten von Hand.
Tanagrafiguren
Nach der im östlichen Böotien - 40 km nordnordwestlich von Athen - gelegenen Stadt Tanagra benannte Grabbeigaben in Form von meist weiblichen, fein gearbeiteten Terrakottafiguren mit einer Größe von 5 cm bis 30 cm. Die Produktion der Tanagras erreichte im 3. Jahrhundert v. Chr. ihren Höhepunkt. Durch eine meist rechteckige kleine Rückenöffnung entwichen die Brandgase aus dem hohlen Innern der geschlossenen Figur, was das Zerspringen oder Reißen des Kunstwerks durch die sich ausdehnende heiße Luft beim Brennen verhindern sollte.