Antinous-Statue Original im Delphi-Museum, Inv.-Nr. 1718
Antinoos (Antinous), der Lieblingsknabe des römischen Kaisers Hadrian (76-138 n. Chr.) stammte aus Bithynien im Nordwesten Kleinasiens.
Er begleitete Hadrian auf seinen ausgedehnten Reisen durch das Reich. Als er 20jährig 130 n. Chr. im Nil unter ungeklärten Umständen ertrank, trauerte der todunglückliche Herrscher lebenslang. Er umgab sich mit Statuen und Büsten seines jungen Freundes.
Einige Städte, die dem Hadrian verpflichtet waren, gaben ihrem Stadtgott den Beinamen des Antinoos und stellten Statuen des Idols auf. Ein Kult des Gottes Antinous entstand, es wurden Tempel zu seinen Ehren gebaut.
Dadurch gehören die Abbilder des Schönlings zu den am häufigsten gefundenen antiken Exponaten im Mittelmeerraum. Sein Kult bekam vorwiegend im östlichen Teil des Reiches einige Bedeutung und kann bis zum Ende des 5. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen werden.
Die Statue des Originals, datiert auf das 2. Jahrhundert n. Chr., ist ein Ausstellungsstück des Archäologischen Museums in Delphi unter der Inventur-Nr. 1718. Sie mißt im Original 1,8 m und wurde 1893 im Apollon-Tempel in Delphi gefunden.
Replik als verkleinerte Büstenabformung.
Artikel entnommen einer älteren Ausgabe des Magazins SPIEGEL:
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