Bei Homer Tochter des Zeus und der Dione, nach dem Dichter Hesiod aus dem Schaum des Meeres entstanden (daher die Schaumgeborene, Aphrodite Anadyomene = „die aus dem Meer Auftauchende“). Sie war Gemahlin des Schmiedegottes Hephaistos, den sie mit dem Kriegsgott Ares betrog. Ihr Sohn von Ares war der Liebesgott Eros (röm. Amor). Der Tod ihres Geliebten Adonis verursachte ihr großes Leid. Durch Anchises wurde sie Mutter des Aeneas, des späteren Gründer Roms.
Aphrodite ist eine nichtgriechische Göttin, die aus dem Orient übers Meer nach Griechenland kam. In ihrer Gestalt vereinigen sich Züge der semitischen Fruchtbarkeits-, Liebes- und Himmelsgöttin Astarte mit der Gestalt der kleinasiatischen Muttergottheit; die Tempelprostitution der Hierodulen (griech. „heilige Sklaven“) im Kult der Aphrodite in Korinth und auf dem Eryx ist orientalischen Ursprungs. Unter den zahlreichen Kultstätten der Aphrodite hatten besondere Bedeutung Zypern – Kypros (daher ihr Beiname Kypris), Kythera (daher ihr Beiname Kythereia) und der Berg Eryx auf Sizilien (daher ihr Beiname Erykine), lat. Erycina). Durch das Urteil des Paris, der ihr im Streit mit Athena und Hera den Erisapfel als der Schönsten zusprach, entbrannte in weiterer Folge der Trojanische Krieg. Myrte, Taube, Sperling und Hase waren ihr heilig.
Die Göttin wurde auf Vasen und in der Plastik häufig dargestellt (z. B. Aphrodite Kallipygos = griech. „mit dem schönen Hintern.“)
Aphrodite von Melos, besser bekannt als Venus von Milo. Diese Statue, Höhe 2,04 m, geschaffen im 2. Jahrhundert v. Chr., Phidias oder Praxiteles zugeschrieben (eine Nachschöpfung), wurde 1820 auf der griech. Insel Melos gefunden. Sie gelangte als Geschenk an Ludwig XVIII. in den Louvre in Paris, wo sie seit ihrem Eintreffen 1821 schnell zu einem Glanzstück der Antikensammlung avancierte.
Replik als Büstenabformung, Originalgröße, im Gegensatz zum gezeigten Holzsockel mit beigem Kunstmarmorsockel