Das Theater (griech. „Schauplatz“) war ein existentieller Bestandteil der griechischen Kultur und Zivilisation.
In Athen wurden seit dem Ende des 6. Jahrhunderts v.Chr. alljährlich Tragödien, Komödien und Satyrspiele aufgeführt. Diese Veranstaltungen, wie sie in ähnlicher Form auch in anderen Teilen Griechenlands durchgeführt wurden, waren aus primitiven kultischen Darbietungen zu Ehren des Wein- und Fruchtbarkeitsgottes Dionysos erwachsen und fanden als Bestandteile der staatlichen Feste zunächst nur während der Großen Dionysien im März, seit der 2. Hälfte des 5. Jh. v. u. Z. auch an den Lenäen im Januar statt.
Dabei wurden in einer durch das Los bestimmten Reihenfolge an einem Tag fünf Komödien und an den folgenden Tagen drei Tetralogien, jede bestehend aus drei Tragödien und einem Satyrspiel, aufgeführt. Die Auswahl der aufzuführenden Stücke wurde von städtischen Beamten vorgenommen. Diese stellten dem Dichter die Schauspieler zur Verfügung und benannten einen Choregen, der die organisatorische und finanzielle Aufführung zu gewährleisten hatte. Die Inszenierung leitete der Dichter selbst. Nach der Aufführung entschied eine Jury über die Rangfolge der Dramen und verteilte die Preise in Form von Dreifüßen, Naturalien u.ä.
Das Publikum rekrutierte sich aus allen sozialen Schichten der Bevölkerung. Minder Begüterten wurde das Eintrittsgeld vom Staat erstattet, während im Römischen Imperium Theaterbesuche gänzlich unentgeltlich waren.
Die Kostüme der Schauspieler entsprachen dem Charakter des Dramas. In den Tragödien waren es lang herabwallende farbige Gewänder mit reichen Verzierungen, dazu trugen die Schauspieler Masken. Ein hoher Haaraufsatz auf den Masken, ferner Schaftstiefel (Kothurne) mit überstarken Ledersohlen ließen ihre Gestalten höher erscheinen. In den Komödien trugen die Akteure ebenfalls Masken, meist kurze Gewänder, nicht selten einen ledernen Phallos. Umfangreiche Lederpolster an Bauch und Hinterteil verliehen ihren Körpern groteske Formen.
Die von Griechen und Römern getragenen Theatermasken bestanden zumeist aus modellgeformter, in Stuck fixierter, bemalter Leinwand mit Augen- und Mundöffnung und angehängter Perücke. Es ist eine große Zahl von vorwiegend in Terrakotta, auch in Marmor gebildeten Theatermasken in Lebens- und Überlebensgröße erhalten.
Theatermaske "Philosoph" ausgestellt im Nationalarchäologischen Museum von Athen.