Bronzestier aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., Exponat des Museum in Olympia
Stiere spielten in der Antike als Opfer, Gestaltwerdung der Götter - Dionysos, Poseidon, der Flußgott Acheloos - oder schlicht im Tierkult, hier sei nur an die Tauroktonie im Mithraskult erinnert - eine herausragende Rolle. Zeus näherte sich seinen vielen Geliebten häufig in Tierform, beispielsweise Europa, die er in Gestalt eines weißen Stieres nach Kreta entführte.
Der Bronzeguß
mit verlorener wie mit wiederbenutzbarer Form für Kleinbronzen im Vollguß wurde seit der geometrischen Zeit im 8. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland zu höchster Entwicklung geführt. Die Anwendung von Hohlguß auf Großplastiken findet sich seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Sie wurde von den Griechen auf die Erzgießer Rhoikos und Theodoros aus Samos zurückgeführt.
Orte wie Olympia, Delos, Delphi, Korinth, Athen, Rhodos wiesen jeweils über 3.000 Bronzegroßstatuen auf. Besonders beeindruckende Arbeiten waren die Koloßstatuen wie etwa der zu den Sieben Weltwundern zählende Koloß von Rhodos, 285 v. Chr. von Chares aus Lindos geschaffen, mit einem Innengerüst aus Eisen und Mauerwerk, Höhe 37 m. Noch 2 m größer war der von Nero in Auftrag gegebene Bronzekoloß, der den Kaiser darstellen sollte. Hadrian ließ ihn zum Amphitheatrium Flavium bringen, wodurch diese Unterhaltungsstätte noch heute seinen Namen trägt:
Kolosseum.