Kreisrunde Hand- und Standspiegel
mit dekoriertem Griff bzw. meist figürlich gestaltetem Ständer, aus poliertem Metall, Bronze, auch Silber, gab es seit archaischer Zeit im griechischen und großgriechischen Einflußbereich.
Handspiegel wurden schon in mykenischer Zeit hergestellt. Bei den Etruskern fanden seit dem Hellenismus die Handspiegel, auf der Rückseite mit Ritzzeichnungen figürlicher und ornamentaler Darstellung versehen, weite Verbreitung. Im 5. Jahrhundert v. Chr. kam in Griechenland der Klappspiegel in Mode, dessen Spiegelfläche durch den häufig verzierten Deckel geschützt wurde. In der Antike gab es auch schon kleine Glasspiegel.
Dieser Standspiegel als Statue einer bekleideten Frau, vermutlich einer Priesterin, trug wohl ursprünglich auf den auf dem Kopf getragenen Flügeln eine bronzene, polierte Spiegelscheibe. Sie ist nicht mehr erhalten.
Das Original weist im Original eine Größe von 22,1 cm auf, die Replik ist also 2 cm kleiner. Der Bronzespiegel ist ausgestellt im Museum in Thasos unter der Inventar-Nr. 1467, die Datierung erfolgt auf die 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr.