Der Hund (griech. kyon, lat. canis) trat bereits im Neolithikum, um etwa 14.000 v.Chr.,
als Haustier auf. Seitdem wurden viele Rassen gezüchtet. Aus der Antike sind uns 183 verschiedene Hundenamen überliefert. Die Griechen schätzten den Hund als Blindenführer und als Kampfhund in der Schlacht. Die Kriegshunde der Schlacht von Marathon wurden auf einem Gemälde in der Stoa poikile festgehalten. Unter den Jagdhunden nahmen die lakonischen (spartanischen) den Vorrang ein, dann folgten die molossischen Doggen, die auch in der Kunst öfter dargestellt wurden. Vor altrömischen Häusern wurde die Inschrift "Cave Canem!" (Hüte dich vor dem Hund!) meist mit dem Bild eines Hundes in Mosaik angebracht, zu sehen u.a. in Pompeji.
Man kannte auch die Folgen des Bisses eines tollwütigen Hundes. Zur Prophylaxe verabreichte man Veratrum, Nießwurz, das man dem Hundefutter beimischte. Im Christentum wurde der Hund zum Symbol der Treue sowie der Wachsamkeit gegen Ketzerei. Man findet ihn daher häufig auf Graddenkmälern unter den Füßen der dargestellten verstorbenen Person.
Original im Archäologischen Nationalmuseum Athen, datiert um 500 v. Chr.
Replik in Größe und Material originär.
Diogenes von Sinope, 412-323 v. Chr., gründete mit seinem Lehrmeister Antisthenes die Philosophenschule der Kyniker. Dieser Name leitet sich sowohl vom Gymnasium Kynosarges her, in dem Antisthenes lehrte, als auch von ihrer Lebensweise "wie die Hunde". Diogenes lebte in einer Tonne, wahrscheinlich ein Pithos, ein altgriechisches großes Vorratsgefäß. Trotz vornehmer Herkunft führte Diogenes ein Bettlerdasein. Daher erhielt er den Beinamen Kyon = Hund. Er wirkte mehr durch seine Lebensweise als durch seine Lehren. Er forderte die Aufhebung der Ehe, befürwortete in Übersteigerung der sokratischen Selbstgenügsamkeit äußerste Bedürfnislosigkeit (er sah ein Kind aus seiner hohlen Handfläche Wasser trinken und warf seinen Becher weg), verachtete alle Konventionen und bezeichnete sich als Kosmopolit. Der Satz von der "Umwandlung der Werte" geht auf ihn zurück.