Original
Der Hermes von Olympia ist eine Marmorgruppe des griechischen Gottes Hermes mit dem Dionysosknaben auf dem Arm.
Sie wird um 340 v. Chr. datiert und steht in der griechischen Kunst am Übergang von der späten Klassik zum frühen Hellenismus. Die Skulptur wird dem Bildhauer Praxiteles zugeschrieben. Sie befindet sich im Museum zu Olympia. Die Unterschenkel der Statue sind heute ergänzt. Gefunden wurde die Statue am 8. Mai 1877 bei Ausgrabungen in der Cella des Heratempels in Olympia unter der Leitung von Gustav Hirschfeld. Dieser Fund war in der Archäologie eine Sensation. Da Pausanias im 2. Jahrhundert n. Chr. diese Statue im Heraion zu Olympia erwähnt, ist davon auszugehen, dass die Statuengruppe an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort aufgefunden wurde.
Das rechte Standbein und der Baumstamm sind Träger der Komposition. Der Baumstamm mit dem darübergeworfenen Gewand kontrastiert zum glatten Körper des Gottes. Dem aufgestützten linken Arm, der den kleinen Dionysos trägt, entsprach der emporgehobene rechte, dessen Hand vermutlich dem Knaben eine Weintraube entgegenhielt. Die Ponderation des Körpers, also der Hüftschwung und das Verhältnis Standbein zum Spielbein als Kontrapost, lässt den Einfluss der klassischen Bildhauerschule nach Polyklet erkennen, die Beinproportionen des Hermes den stilistischen Einfluss von Lysipp, der Schüler des Polyklet war.
Exponat im Museum in Olympia unter der Inventar-Nr. 17, Replik Reduktion (Original 2,13 m hoch, auch diese Großstatue ist lieferbar).
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