Amphiaraos-Votivrelief, Original, Nationalarchäologisches Museum Athen, Inv.-Nr. 3369,
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www.namuseum.gr/en/collection/klasiki-periodos-2/
Amphiaraos (lat. Amphiaraus) war ein berühmter mythischer Seher,
verheiratet mit Eriphyle, die, von Polyneikes mit dem Halsband der Harmonia bestochen, ihn zwang, am Zug der Sieben gegen Theben teilzunehmen, obwohl er dessen unglücklichen Ausgang voraussah. Deshalb bat er seinen Sohn Alkmaion, seinen Tod an der Mutter zu rächen. Amphiaraos wurde, aus dem Kampfe fliehend, mit seinem Wagen von der Erde verschlungen.
Amphiaraos, ein Sohn des Heilgottes Apollon, hatte in Griechenland zahlreiche Kultstätten und wurde als Gott verehrt. In Oropos, einer antiken Stadt in Nordattika, aus dem dieses Votivrelief im Amphiareion stammt, erteilte er Traumorakel. Doch offenkundig flehten ihn die Menschen auch wegen Heilung an. Das Motiv zeigt einen Kranken, der von einer (ungiftigen) Äskulapnatter gebissen wird - Voraussetzung für dessen Genesung. Im Vordergrund tastet Amphiaraos die Schulter eines Heilungssuchenden ab.
Auftraggeber dieses Weihereliefs in pentelischem Marmor war Archinos. Es wurde im Stil eines Naiskos (griech. "Tempelchen") mit Säulen oder Pfeilern mit dreieckigem Dachgiebel gestaltet. Besonders als Grabrelief altgriechischer Friedhöfe fand es Anwendung.
Spätklassik, datiert auf die 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr., Originalgröße 0,52 m x 0,55 m, ausgestellt im Nationalarchäologischen Museum in Athen unter der Inventar-Nr. 3369.