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Herakles, lat. Hercules, beliebtester griech. Heros, Sohn des Zeus und der Alkmene, der Frau des Amphitryon. Sein Zwillingsbruder, der Sohn des Amphitryon, war Iphikles.

Hera verzögerte aus Eifersucht die Geburt des Herakles und beschleunigte die des Eurystheus, so dass Herakles um die ihm von Zeus zugedachte Herrschaft kam. Als Hera den Säugling Herakles durch zwei Schlangen töten lassen wollte, erwürgte er sie.

Der siegreiche Kampf gegen Erginos befreite seine Vaterstadt Theben von der Tributzahlung,  worauf König Kreon von Theben ihm seine Tochter Megara zur Frau gab. In einem von Hera gesandten Wahnsinnsanfall tötete Herakles Megara und die Kinder, die sie ihm geboren hatte (Euripides-Tragödie „Herakles“). Deshalb oder durch Heras List bei der Geburt des Herakles musste dieser im Dienst des Eurystheus zwölf schwere, gefährliche Arbeiten (griech. Dodekathlos) verrichten; dafür wurde ihm die Unsterblichkeit verheißen.

1.     erwürgte er den unverwundbaren Löwen von Nemea in der Argolis. Seitdem trug er dessen Fell.

2.     tötete er die Hydra, eine Wasserschlange an einer Quelle bei Lerna in Argos, gewöhnlich mit neun Köpfen dargestellt. Da die ihr die von Herakles abgeschlagenen Köpfe doppelt nachwuchsen, brannte er mit Hilfe des Iolaos die Halsstümpfe aus.

3.     fing er die schnelle Hirschkuh mit dem goldenen Geweih am Berg Keryneia.

4.     erlegte er die menschenfressenden Vögel vom Sumpf in Stymphalos in Arkadien, die mit ihren Federn Menschen und Tiere töteten.

5.     fing er den Erymanthischen Eber, indem er ihn in ein Schneefeld jagte und brachte in lebend Eurystheus, der sich daraufhin in einem Pithos (großes, bauchiges Speichergefäß aus gebranntem Ton, Metall, Holz) versteckte.

6.     reinigte er die Ställe des Königs Augias an einem Tag, indem er die Flüsse Alpheios und Peneios hindurch leitete; noch heute Augiasstall für unhaltbarer Zustand, korrupte Verhältnisse.

7.     bändigte er den feuerschnaubenden Stier von Knossos auf Kreta, den Pasiphae liebte, und brachte ihn lebend zu Eurystheus. Der kretische Stier kam dann nach Marathon, wo ihn Theseus als den marathonischen Stier bezwang und opferte.

8.     zähmte er die menschenfressenden Rosse des Diomedes, die dieser dem von ihm getöteten thrakischen König Rhesos raubte.

9.     gewann er den Gürtel der Hippolyte, Königin der Amazonen, Tochter des Ares, Mutter des Hippolytos. Bei diesem Unterfangen kam Hippolyte ums Leben.

10.  stahl er die Rinder des Geryoneus, eines dreiköpfigen, ungeschlachten Riesen, Sohn des Chrysaor (Bruder Pegasos) und der Kallirrhoe. Auf dem Weg zu Geryoneus errichtete er die Säulen des Herakles,  im Altertum die Vorgebirge Abila (heute Ceuta) auf der afrikanischen und Calpe (Gibraltar) auf der europäischen Seite der Straße von Gibraltar.

11.  holte er mit Hilfe des Titanen Atlas die goldenen Äpfel der Hesperiden aus dem Garten der Götter. Zu diesem Zweck tauschte er mit Atlas die Rolle und trug das Himmelsgewölbe. Dieser, von der gewaltigen Last befreit, wollte seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen. Der schlaue Herakles bat darum, sich noch ein Polster auf seine Schultern legen zu dürfen und überlistete den gutmütigen, einfältigen Atlas.

12.  stieg er in den Hades und bezwang den Torhüter am Eingang zur Unterwelt, den vielköpfigen, von Schlangen umwundenen  Höllenhund Kerberos (dt. Zerberus).    Er ließ die ankommenden Toten ein, gestattete aber keinem die Rückkehr. Herakles holte ihn vorübergehend an die Oberfläche, Orpheus besänftigte ihn mit seinem Gesang.

Herakles hatte unzählige Abenteuer zu bestehen, u. a. tötete er den Adler, der dem Titanen Prometheus tagsüber die Leber abfraß, die ihm nachts ständig nachwuchs, er rang Admetos´ Frau Alkestis dem Tode ab (Euripides-Tragödie “Alkestis“), befreite Hesione, tötete Kyknos, kämpfte mit den Kentauren und beteiligte sich am Gigantenkampf.

Mit einem durch die Galle der Hydra vergifteten Pfeil tötete er den Kentauren Nessos. Das sterbende Fabelwesen  flüsterte Herakles´ eifersüchtiger Frau Deianeira zu, sie könne sich seiner ewigen Liebe versichern, indem sie nach seinem Tod sein blutdurchtränktes Gewand als Liebeszaubermittel aufhebe. Herakles zog dieses mit Nessos vergiftetem Blut getränktes Gewand an und wand sich von furchtbaren Schmerzen gepeinigt. Um diesem untragbaren Leid zu entgehen ließ sich Herakles auf dem Berg Oite mit Hilfe seines Freundes Philoktetes auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Zum Dank dafür erhielt er Herakles  Pfeil und Bogen, mit denen er im Krieg um Troja Paris tötete.

 

Herakleshaupt Exponat des Ancient Agora Museums in Athen unter der Inventur-Nr. S1295, Ende des 6. Jahrhundert v. Chr., Originalgröße.

 

 

Antike Repliken Peter Seitz, Tel. 08247/8484, www.antike-repliken.de, antike-repliken@gmx.de